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Talente finden und fördern

Fast ein Jahr hat es gedauert, bis aus einer einfachen Idee ein einzigartiges Lernzentrum erwuchs: Lernen am überdimensionalen Hochtisch, auf sogenannten Balance Pads stehen, entspannt in Sitzsäcken liegend oder auf Hockern in Kleingruppen in Computerecken – das alles gab es bisher noch nicht an der Therese-Münsterteicher-Gesamtschule.

Seit wenigen Tagen ist das moderne Zentrum in Betrieb und erfreut sich schon jetzt großer Beliebtheit. Was steckt hinter diesem innovativen Lernkonzept? „Neuste Studien haben gezeigt, dass es für die meisten Schüler nicht sinnvoll ist, den ganzen Unterricht an einem festen Platz im Sitzen zu verbringen“, sagt Frauke Hantel-Laufenberg, didaktische Leitung.

„Das Talentzentrum greift dies auf und bietet eine gute Abwechslung zum normalen Lernen.“ Das geschehe nicht nur durch alternative Sitzpositionen, sondern auch durch ein verändertes didaktisches Konzept, erklärt Nicole Kröger, Deutschlehrerin aus dem „Team Talentförderung“. Die Münsterteicher-Gesamtschule nimmt bereits seit drei Jahren erfolgreich am Modellversuch „Talentschule“ der Landesregierung teil.

Sandra Meißner, Architektin beim Zentralen Gebäudemanagement der Stadt Ahlen, hat die Raumkonzeption erstellt, bei der Selbst- und Eigenverantwortlichkeit den Schlüssel zu neuen Wegen der Wissensvermittlung darstellen. „Unsere Talente bestimmen ihre Lerninhalte und das Lerntempo selbst, während die Lehrkräfte moderieren, beraten und helfen“, erklärt Deniz Aydin, der als Medienbeauftragter die passende Hard- und Software ausgewählt und installiert hat. Das Talentzentrum ist in allen Mittagspausen geöffnet. Aber auch kleine Lerngruppen und Projekte belegen den Raum den gesamten Schultag über und nutzen die vielfältigen Möglichkeiten.

Die Greenscreen-Wand war eine Wunsch von Schulleiterin Elisabeth Beier. „Wir wollen Schüler an diese zukunftsweisende Technik der Foto- und Videobearbeitung gezielt heranführen“, begründet sie ihre Anliegen.

„Wir haben an unserer Schule in allen Klassen und Jahrgängen Talente, die herausragende Leistungen zeigen, oft schnell mit ihren Aufgaben fertig und teilweise mit dem Lernstoff nicht ausgelastet sind“, ergänzt Chemielehrer Niklas Wathling.

„Für diese bieten sich nun neue Herausforderungen und Möglichkeiten.“ Oft seien es auch verborgene Talente, so Sozialarbeiterin Fatma Dogan, die entdeckt und weiterentwickelt werden. „Und natürlich ist das Talentzentrum auch für alle Schülergedacht, die einen ruhigen Lernort suchen.“